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Stammschutzfarbe ARBO-FLEX

ARBO-FLEX ist eine Stammschutzfarbe speziell zum Schutz von Laubhölzern vor nichtparasitären (abiotischen) Schäden. Ziel ist die Vermeidung/ Verringerung von Rissen am Stammmantel, die im Allgemeinen als „Sonnenrisse“ bzw. „Frostrisse“ bezeichnet werden. Hervorgerufen wird diese Gefährdung häufig durch das Verpflanzen der oft mehrjährigen Bäume aus geschützten beschatteten Baumschulbeständen auf Einzel- oder weit auseinander stehende Standorte. Eine bewährte Schutzmaßnahme gegen die Rissbildung ist das aus dem Obstbau bekannte „Baumweißen“. Allerdings musste dieser Anstrich fast jährlich wiederholt werden. Mit ARBO-FLEX wird dem Stamm erstmals die Möglichkeit gegeben, sich nach einem einmaligen Anstrich über einen Zeitraum von mehreren Jahren langsam den veränderten Strahlungsverhältnissen anzupassen. ARBO-FLEX ist pastös und wird unverdünnt aufgetragen. Die Farbe bindet als weißer Belag auf dem Stamm ab. Der dehnungsfähige Belag schützt über einem Zeitraum von 4 bis 5 Jahren, ohne die Wuchs- und Schutzfunktion zu beeinträchtigen. Danach wird die Farbe langsam in umweltneutrale Bestandteile abgebaut. 

  

 

Arbo Flex Weissanstrich Stadt Zürich    Arbo Flex Stammschutzfarbe Allee

 

Wie entstehen thermische Rindenschäden?

 

Bei der Pflanzung von Jungbäumen dadurch, dass der Baum aus dem geschützten Quartier der Baumschule plötzlich als Solitär der Sonne ausgesetzt ist. Bei älteren oder Altbäumen dadurch, dass bisher beschattete Stammteile freigestellt werden. In Baumkronen an den Ästen durch starken Rückschnitt oder Astausbrüche. Thermische Rindenschäden sind in der Regel südwestexponiert.

 

  Man unterscheidet (vereinfacht): 
• den klassischen echten Frostriss: Spannungsriss, meist nach sehr kalten Nächten mit darauffolgendem Temperaturanstieg an einem Sonnentag 
• Sonnennekrosen:- Sommersonnennekrose (Sonnenbrand, Rindenbrand) Rindenüberhitzung und flächiges Ablösen der Rind- Wintersonnennekrose (Frostplatte) häufig im Januar, wenn im Rahmen eines Warmlufteinbruches über mehrere Tage der Baum mit der Umstellung auf den Laubaustrieb beginnt (Frostenthärtung). Bei nachfolgendem Frost erfriert die Rinde flächig.

 

Beide Formen der Sonnennekrose ähneln sich im Erscheinungsbild. Da sich die Rinde in der Regel nicht sofort löst, sondern an der Stelle meist erst einmal eine Abflachung des Stammes sichtbar wird, ist die Unterscheidung schwierig.Ein einziger Tag mit einer Extremtemperatursituation ist für die Entstehung eines thermischen Rindenschadens ausreichend!

 

Warum ist ein Schutz der Rinde im Sommer erforderlich?

 

Das Kambium des Baumes stirbt bei einer Temperatur von ca. 45°C ab. Diese wird bei einer Lufttemperatur von ca. 30°C bis 35°C im Schatten erreicht. Solche kritischen Werte wurden zum Teil schon im Mai gemessen! Bäume können sich diesen Strahlungsverhältnissen am Standort anpassen. Dafür benötigen sie Zeit. Nach bisherigen Erkenntnissen mindestens 5 Vegetationsperioden.
Arbo-Flex unterstützt diese Anpassung bei neu gepflanzten jungen oder freigestellten älteren Bäumen.

 

Wann werden die Bäume geschützt?

 

Unmittelbar nach der Pflanzung! Ebenso wichtig ist ein Schutz vom Ausheben in der Baumschule bis zur Pflanzung (Zwischenlager). Ist dies nicht mit der Farbe möglich, hat ein vorübergehender Schutz z.B. mit einer Schilfmatte zu erfolgen. Dies gilt auch, wenn der Baum wegen ungünstiger Witterung nicht eingestrichen werden kann.

 

Welche Baumarten sind besonders gefährdet?

 

Im Bereich des öffentlichen Grüns gilt eine Baumpflanzung ohne thermischen Rindenschutz grundsätzlich als nicht fachgerecht. Lediglich bei Pionierbaumarten wie der Birke mit der weißen Rinde sind bisher keine Schäden bekannt, wenn kein Anstrich erfolgte.
Ältere Bäume sind gefährdet, wenn der Stamm plötzlich freigestellt wird. Gleiches trifft auf die Krone zu, wenn durch Starkastausbrüche oder Rückschnitte Kronenteile stark besonnt werden.

 

Warum benötigt man den Voranstrich?

 

Umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass ohne Reinigung der Rinde und den Voranstrich eine 5 jährige Haltbarkeit von Arbo-Flex nicht erreicht wird. Das Schleifvlies entfernt lose Rindenpartikel und eventuellen Bewuchs durch Moose u.ä.. Der Voranstrich verbessert die Haltbarkeit deutlich. Ohne diese ersten beiden Arbeitsschritte hält Arbo-Flex zum Teil nur 2 Jahre.

 

Arbo Flex Weisstich Pisel    Weissanstrich Baumschule

 

Verbrauchskalkulation:

 

Bei einem Schutzzeitraum von 5 Jahren ist ein Anstrich mit Arbo-Flex einschliesslich des Voranstriches mit LX 60 erforderlich.
Pro m² Rindenfläche benötigt man etwa 1 kg Arbo-Flex

 

Obstbaum, Durchmesser 3 cm, Streichhöhe 1,5 m

 

Rindenfläche = Durchmesser x 3,14 x Höhe
                        = 0,03 m x 3,14 x 1,5 m
                        = 0,141 m²
                        = 0,141 kg Arbo-Flex

 

Rahmenbedingungen für die Anwendung:

 

Wie die bisher bekannten Baumfarben ist auch Arbo-Flex wasserbasiert.
- Der Anstrich erfolgt zweckmäßigerweise ab + 10°C Außentemperatur.
- Der Stamm sollte trocken und nicht gefroren sein.
- Arbo-Flex wird deckend auf den Voranstrich aufgetragen, wenn dieser trocken  (griffest) ist
- In der Antrocknungsphase darf es nicht regnen.
- Pinsel: für den Profibereich gibt es einen Winkel-Rundpinsel, der deutlich mehr Farbe aufnimmt als ein vergleichbarer Flachpinsel. Wichtig ist, einen Pinsel mit weichen Borsten zu verwenden, damit die Farbe deckend aufgestrichen werden kann.
- Arbo-Flex nicht verdünnen, nur gründlich aufrühren

 

Weissanstrich Arbo Flex   Stammschutz Weissanstrich Zürich

 

Gebrauchsanweisung

 

Sicherheitsdatenblatt